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Im Zuge der SAMS DACH 2024 sprachen wir mit Dr. Maik Riedel von der Fielmann Group AG und Gian-Luigi De Bona von HiSolutions über ihren kommenden Vortrag auf der diesjährigen SAMS.
Herr Dr. Riedel, können Sie uns mehr darüber erzählen, wie Sie bei der Fielmann Group AG das Software Asset Management in die Firmenkultur integriert haben und wo es sich am besten im Unternehmen verortet?
Herr Dr. Riedel: Bei Fielmann haben wir bewusst darauf geachtet, SAM nicht isoliert zu betrachten, sondern es als integralen Bestandteil der Firmenkultur zu etablieren. Wir haben festgestellt, dass die optimale Verortung im Bereich der Governance liegt, da hier die Schnittstellen zu den relevanten Abteilungen am effektivsten gestaltet werden können. So wird SAM zu einem integralen Bestandteil unserer Unternehmensprozesse.
Herr De Bona, wie haben Sie es geschafft, die Strahlkraft des SAM-Projekts zu maximieren und die verschiedenen Bereiche im Unternehmen zusammenzubringen?
Gian-Luigi De Bona: Die Strahlkraft haben wir vor allem durch transparente Kommunikation und die kontinuierliche Integration von relevanten Stakeholdern erreicht. Wir haben bewusst auf eine offene und partizipative Herangehensweise gesetzt, um alle einzubinden. Individuelle Anforderungen wurden frühzeitig aufgenommen, eingearbeitet und kommuniziert. So konnten wir als Bindeglied wirken, komplexe Themen gemeinsam angehen und Mehrwerte greifbar machen.
Herr De Bona, mit welcher Methode haben Sie den IST-Zustand der Lizenzorganisation bei Fielmann analysiert und welche Maßnahmen konnten Sie daraus ableiten?
Gian-Luigi De Bona: Mit unserer sogenannten SAM-Reifegradanalyse können wir Transparenz über die Rollen und Prozesse entlang des Software-Lebenszyklus erzeugen sowie Compliance-Risiken darstellen. Mit Hilfe unserer standardisierten SAM-Reifegradanalyse haben wir den organisatorischen Ist-Zustand erhoben, um die Basis für eine gemeinsame SAM-Strategie zu schaffen. Wir haben sowohl frühzeitig erreichbare aber auch strategische Ziele gesetzt, um anforderungsspezifische Handlungsempfehlungen aussprechen zu können. Im Nachgang haben wir ein Organisationsframework geschaffen, welches die Grundlage zur Zielerreichung bildete. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir systematisch und objektiv die Ist-Organisation begutachtet haben, um eine bedarfsgerechte Soll-Organisation schaffen zu können.
Herr Dr. Riedel: Wie viel SAM ist sinnvoll für ein Unternehmen und wie findet man das richtige Maß?
Dr. Riedel: Das richtige Maß an SAM hängt stark von den individuellen Unternehmensanforderungen ab. Wir haben gelernt, dass es nicht nur um die Anzahl der eingesetzten Applikationen geht, sondern um die wirksame und effiziente Integration von SAM in die Unternehmensprozesse. Ein bedarfsgerechtes SAM sorgt dafür, dass die Lizenzierung optimal gestaltet ist und Risiken minimiert werden. Das richtige Maß zu finden erfordert eine genaue Analyse der Unternehmensstruktur und -ziele.
Herr Dr. Riedel, wie gelingt es, intern Vertrauen aufzubauen und nicht als “Compliance-Polizei” wahrgenommen zu werden?
Herr Dr. Riedel: Vertrauen aufzubauen war entscheidend für den Erfolg unseres SAM-Projekts. Wir haben frühzeitig auf transparente Kommunikation und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe gesetzt. Unser Fokus lag darauf, Mehrwerte zu schaffen und nicht nur auf Compliance zu pochen. Durch diese Herangehensweise konnten wir Vertrauen gewinnen und als Partner wahrgenommen werden, der aktiv zur Optimierung beiträgt.
Herr Dr. Riedel, welche weiteren Herausforderungen stehen Ihrem SAM-Team bei Fielmann noch bevor, und wie planen Sie, diesen zu begegnen?
Herr Dr. Riedel: Auch nach der erfolgreichen Entwicklung des Projektes stehen wir vor weiteren Herausforderungen. Eine davon ist die kontinuierliche Anpassung an sich verändernde Anforderungen, Technologien und rechtliche Rahmenbedingungen. Wir planen, u. a. durch regelmäßige Schulungen und enge Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen, flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren und unser SAM-Modell kontinuierlich zu optimieren.
