(C) Efficiency Stream I Case Study
Montag, 26. Februar
16:00 - 16:30
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SAM an einer Hochschule ist anders als SAM in einem privatwirtschaftlich geführten Unternehmen. Die Hierarchien und Verantwortlichkeiten und damit die Möglichkeiten zur Durchsetzung von Governance sind speziellen Regeln unterworfen. Da zudem der Nutzungszweck der meist stark rabattierten Software eingeschränkt ist, ergeben sich hier einige Herausforderungen an die Compliance, wie es sie in der Privatwirtschaft kaum gibt. Dazu kommt die spezielle Klientel der Studierenden: Diese – meist jungen – Menschen interessieren sich noch weniger für Compliance als die Mitarbeitenden.
Und bei den Vendoren gibt es grosse Unterschiede, wie sie sich gegenüber Hochschulen verhalten. Die erheblich geringeren Margen führen zwar zu eher geringerer Audit-Aktivität – aber ganz verschont bleiben auch die Unis nicht.
Für SAM-Manager sind Hochschulen ein sehr spannendes Arbeitsumfeld. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) möchte in einem kurzen Vortrag zeigen, wie sie sich im SAM-Bereich organisiert, und mit welchen Herausforderungen sie tagtäglich konfrontiert wird.
Ausbildung zum Eidgenössisch diplomierten Wirtschaftsinformatiker. Erste Erfahrungen mit dem Lizenzwesen bei der Direktion Informatikdienste der ETH Zürich. Neustrukturierung des dortigen Lizenzwesens durch Verknüpfung mit dem IT-Einkauf und dem Deployment, später nannte man solche Ansätze "Software Life Cycle". Nach einem Abstecher in den Bereich "Beratung & Schulung" (u.a. Linux Anwenderkurse für Wissenschaftler) wurde der Fokus auf ein effizienteres Software-Deployment gelegt. Ende der 1990er Jahre entstand dadurch ein erster Hochschul-interner Webshop für den Bezug von Campussoftware inklusive LifeCycle-Bewirtschaftung der Campussoftware. Ab 2012 ergab sich für einige Jahre die Möglichkeit zu Projektbegleitungen bei diversen SAM-Projekten in der Privatwirtschaft. Die dort gesammelten Erfahrungen wurden für den Aufbau eines Software Asset Managements an der ETH Zürich nach «Industriestandard» genutzt. In mehreren SAM-Projekten wurde die SAM-Maturität der Hochschule verbessert.
Derzeit bin ich Hauptverantwortlicher bei den ETH-Informatikdiensten für die zentralen SAM-Prozesse und die «SAM-Awareness» an der Hochschule.
The Pop in Your Job:
Mich reizt der Gegensatz zwischen "Freiheitlicher Forschungs- und Lehrumgebung" und der im SAM-Bereich zwingend notwendigen "Good Governance" mit klaren Regeln. Gute Lösungen, die eine Compliance ermöglichen, dabei gleichzeitig die Kosten optimieren und dennoch den Akteuren ihren notwendigen Handlungsspielraum lassen, können hier nicht einfach diktiert werden, sondern müssen im Dialog und mittels gutem Inhouse IT-Service entwickelt werden. Diese Herausforderung macht den Job jeden Tag sehr spannend.
Anfangs 2000er Jahre Branchenwechsel in die IT mit Hauptaufgaben Support und Lotus Notes Administration. Später Ausbildung zum IT Service Engineer mit Fokus IT Service Management/ITIL und Fortbildung zum ITIL V3 Manager und CAS Prozessmanagement. Spezialisierung als IT Einkäufer Fachrichtung Software-Lizenzierung (Microsoft/Adobe/Oracle usw.). 2017 Wechsel zur ETH Zürich als Beschaffungsspezialist für öffentliche Beschaffungen (Submissionen) und Vertragsmanager. Seit 2019 vertiefte Mitarbeit und Learning on the Job im zentralen SAM-Bereich der ETH-Informatikdienste.
The Pop of the Job:
Die verknüpften Prozesse rund um den Software-LifeCycle (Einkauf/Vertragsmanagement/Lizenzmanagement/SAM) unter ein Hut zu bringen macht die Aufgabe sehr abwechslungsreich, weil viele verschiedene Unternehmensdisziplinen angesprochen werden. Der Spagat zwischen Compliance, Kostenreduktion und gleichzeitiger Nutzenoptimierung bringt spannende Dialoge mit den verschiedenen Stakeholdern. Diese Herausforderung macht den Job sehr attraktiv.